Das Heidetreffen in Celle ist jedes Jahr eines der Höhepunkte der Vespatreffen. Das Heidetreffen hat seinen ganz eignen Charm und so reisen viele aus ganz Deutschland an, um dabei zu ein.
Der Vespaclub Celle hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Clubs - er darf das Clubhaus des Schützenvereins in Walle nutzen. Dieser Saal hat die ideale Grösse um 250 Menschen zu verköstigen, einen grossen Parkplatz für die Roller, einen angrenzenden Fussballplatz zum Zelten und dazugehörende Duschen, um sich zu erfrischen. Auch für das Wohl der Kinder ist gesorgt. Diese werden das ganze Wochenende liebevoll hinter der Halle beschäftigt und können, so ohne bei den Abstürzen ihrer Eltern dabei sein zu müssen, ihren Spass haben.
Anders als letztes Jahr schüttet es bereits seit Tagen wie aus Eimern. Und obwohl ich meine Mutter zu Besuch habe, möchte ich auch dieses Jahr wieder umbedingt dabei sein und sei es nur um mich von meinem privaten Waterloo abzulenken. Nale hat bereits ihre alseits berühmt berüchtigte und selbstgemachte Kirschbole angekündigt und ich habe mich mit zwei Flaschen Sekt und Erdnussflipps eingedeckt , die ich dem Gelage beisteuern möchte. In meine neue Regenhose gekleidet über meiner wasserdichten Motorradjacke noch eine Regenjacke gezogen, trage ich meine Sachen hinunter zum Roller, den ich zu Schutz unter den Baum gestellt habe. Verzweifelt versuche ich meine Sachen zu verstauen, ohne dass sie vom ströhmenden Regen durchweicht werden. Vergeblich - der Baum hilft nichts - im Gegenteil die Tropfen sind fast grösser als im Freien. Also ich nun endlich starte, ist mein Kopf bereits klitschnass, die Handschuhe sind durchweicht und die Sicht ist gleich null. Ich bin mit Michael am Hauptbahnhof verabredet und stehe nun bereits auf dem Weg dorthin seit 45 Minuten im Stau. Das Wasser von oben sammelt sich zwischen meinen Beinen und ich habe bereits jetzt das Gefühl,es geht durch und ich sitze in einem Eiskübel. Als ich endlich am Bahnhof ankomme, bin ich bereits mit den Nerven ziemlich runter - da viel zu spät - ich bin durch und wir sind noch nicht mal losgefahren. Wir nehmen die Strecke über die Autobahn, doch weder das Verkehrsaufkommen noch das Wetter wird besser. Dies ist meine mit Abstand nässeste und damit kälteste Fahrt, die ich bisher gemacht habe. Das Wasser läuft in die Schuhe, ich sitze im Nassen und das Waser lässt sich in Bächen aus den Handschuhen wringen, als wir kurz vor dem Ziel an der Tankstelle halten. Die Handshuhe haben ihre Farbe an meine Hände abgegeben - braun - sieht toll aus und geht nur schwer wieder weg. Aber nicht nur die Hände, sondern auch meine beige Regenjacke ist voller brauner Brühe.
Als wir endlich angekommen sind , wird das Wetter besser - juhu - ich stürme mit meiner Tasche erstmal zum Umziehen, alles was ich anfasse nimmt die schöne braune Farbe an und die Hälfte meiner Sachen sind durchweicht vom Regen. Ich schäle mich mühsam aus einen Sachen - ich bin bis auf die Unterhose durch - die Cevlarjeans brauchen bestimmt bis Sonntag zum trocknen selbst auf der Heizung und ich bin froh , dass ich immer etwas mehr dabei habe, als man brauchen würde. Heute macht sich das bezahlt. Trocken gelegt, melde ich mich an, geniesse den ersten Heidebrand, der mich wieder durchwärmt und baue, bevor es dunkel wird, erstmal mein Zelt auf, damit ich zu später Stunde, nur noch hineinfallen brauche. Gott sei Dank ist es dafür nun einmal für eine halbe Stunde Regenfrei.
Zur Stärkung noch ein Schnitzelbrötchen, das auch als Unterlage für die Kirschbole von Nale dienen muss. Ich werde dem Alkohol dieses Wochenende ein wenig aus dem Weg gehen, hab ich mir vorgenommen. Meine Stimmung ist eh schon melacholisch genug und das Wochenende wird daher anstrengend genug - Haltung bewahren wird meine Devise. So halte ich mich also zunächst an Spezi und Bier und stosse erst zu später Stunde zur Bolenrunde dazu und werfe einen Blick in die Heidebar, wo sich die Leute mit Wodga/ Ahoibrause abschiessen - daran hab ich noch vom letzten Jahr so meine Erinnerungen. Obwohl es recht kalt ist, sehen viele die ganze nacht draussen und unterhalten sich. Ich pendle immer mal wieder hinein um mich aufzuwärmen, alles amusiert sich un geniesst die Gespräche , mit den Kumpels , die man tielweise lange nicht gesehen haben. Viele sind jetzt schon wehmütig, da die Saison nun so langsam zu Ende geht und es sicherlich lange dauern wird , bis man sich wiedersieht - zumal die, die von weiter weg kommen.
Der nächste Morgen beginnt mit einem leckeren Frühstück , bevor der Koso nach Celle aufbricht. Dort angekommen, genehmigen wir uns einen schönen Kaffee zum Aufwärmen, bevor es dann nach 2 Stunden zurückgeht. Diese Zeit braucht mein Paul aber auch - immer noch die Benzinpumpe - na ja.
Am späten Nachmittag findet, wie jedes Jahr, bei zunehmend schönem Wetter das Geschicklichkeitsrennen statt. Für alle eine willkommene Abwechslung, bevor der Abend mit dem Galadinner und der Pokalvergabe endet.
Ich nehme den Polal für den VFCD entgegen und zu später Stunde lege selbst ich noch eine flotte Sohle aufs Parkett.
Der Rest dieses Abends nur für mich eine Geschichte.
Wer den Pokal für das zerknittertste Gesicht gewonnen hat, steht am Sonntag morgen noch nicht fest - ich gehöre sicherlich dazu. Wortkarg sitzen manche Leute Sonntag am Frühstückstisch und wollen, so wie ich, möglichst nicht angesprochen werden. Der ein oder andere wird vom Zelt direkt in den Transporter verfrachtet und die anderen packen nun so langsam ihre Sachen um die Rückfahrt anzutreten.
Als eine der letzten verlassen wir den Platz und ich habe das Glück mein nasses Zelt nicht wieder mitnehmen zu müssen - ich darf es im Auto nach Hamburg zurücksenden. Ich erhalte es Tage später trocken und wohlverpackt zurück. Es lebe das Auto und Bengt !
Es war ein Heidetreffen, wie man es kennt viel lachen, viel reden, viel Spass haben und wir werden uns hoffentlich 2011 dort alle wiedersehen.
Viel Spass bei den Impressionen :
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen