30. Oktober 2010

Laboe und Kiel Ehrendenkmal der Marine und dem U-Boot

Auch wenn alle geglaubt haben die Saison sei vorbei, macht mir die Wettervorhersage doch Mut und ich greife zum Telefon um meinem Kumpel davon zu überzeugen, dass wir nochmal eine Tour zur Ostsee machen sollten. Spontan entschleissen wir uns dazu nach Kiel/ Laboe zu fahren zum Fischbrötchen/ Kaffetrinken und etwas anschauen. Da bietet sich in Laboe das Ehrendenkmal der Mariene an und das dazu gehörige U-Boot. Der Blick vom Marienedenkmal zeigt uns einen atemberaubenden Weitblick über die Bucht und nach Kiel. Unterhalb des Denkmals befindet sich eine unterirdische Gedenkstätte und in der Halle ein Museum mit Modellen von Kriegsschiffen von 1800 bis heute. Hier geht es zur Geschichte des Denkmals. Das U-Boot ist das selbe Modell das man in dem Film " Das Boot " verwendet hat. Das Kiegerdenkal habe ich bereits mehrfach vom anderen Ufer gesehen , als ich zur Kieler Woche war, habe es mir aber noch nie aus der Nähe angesehen oder besichtigt. Am 13. März 1972 wurde U-995 von zwei Schwimmkänen nach Laboe überführt und als technisches Museum am Strand vor dem Marine-Ehrenmal abgesetzt. Das Boot war am 16. September 1943 beim Blohm & Voss in Hamburg in Dienst gestellt worden. Es gehörte zum Typ VII C, von dem bis 1945 insgesamt 693 Einheiten fertiggestellt wurden. Bis zu seiner Außerdienststellung am 8. Mai 1945 im norwegischen Drontheim wurde U-995 vorwiegend im Nordmeer gegen Geleitzüge und auslaufende Konvois und Sicherungsstreitkräfte eingesetzt.

Und so treffen wir uns um 10 Uhr bei mir, Hubi hat die Panoramakamera dabei und nehmen den Weg über die Landstrassen nach Kiel. Ein Weg der sich ca. über 111 km erstreckt.Nach einer Stärkung mit einer Fischsemmel erkunden wir Denkmal und U-Boot und machen uns dann auf in die Innenstadt nach Kiel um dem Prodomogedanken nachzukommen zusammen mit der Einnahme einer köstlichen Torte , bevor wir uns dann auf den Weg nach Hause machen, diesmal über die Autobahn nicht wir weil es bereits dunkel ist, sondern auch weil es bei dem Verlassen des Kaffees angefangen hat in Strömen zu regnen. Und so erreichen wir nass aber wohlbehalten um 19 Uhr wieder unseren Heimatstandort, durchgefrohren aber glücklich diesen schöenen Tag erlebt zu haben.

Hier unsere Impressionen als Film - Viel Spass !

17. Oktober 2010

Jahresabschlussfahrt - 17. Oktober - Treffen der Berliner mit den Hamburgern in Wittenberge an der Elbe


Die Grundidee war, sich zum Saisonende des "guten Wetters" noch einmal für eine Tagestour zwischen Hamburg und Berlin zu treffen. Wittenberge ist aus beiden Richtungen gut zu erreichen. An der Fähre in Bleckede haben wir einen weiteren Hanseaten aufgesammelt.

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Treffpunkt war im Lokal "Kranhaus" http://www.kranhaus.de/homepage/ in Wittenberge an der Elbe.


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Hier hat man sich um die Mittagszeit 12 Uhr getroffen - Abfahrt in Hamburg 8 Uhr -
























...... gut gegessen, geschnackt und noch eine kleine Runde zusammen fahren, bevor es wieder in Richtung Heimat ging. Wir waren mancher Orts DIE Atraktion des Tages. Manche Ortschaften auf der uns durchfahrenen Strecke wirkten teilweise wie verlassen . Viele Häuser waren unbewohnt und die Innenstädte waren menschenleer und kaum ein Geschäft war vorhanden - teilweise ziemlich trostloses Niemandsland...


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In Arendsee - Hier trennten sich dann die Wege , nicht ohne ein Gastgeschenk , das wir von den Berlinern erhalten haben: Ein " Ich mag Berlin" Magnet - vielen Dank dafür !
Das angedachte Kaffeetrinken musste ausfallen, da wir keine Konditorei oder Cafe gefunden haben, das am Sonntag geöffnet hatte. Nur ein einsamer Chinese hielt die Stellung in diesem Ort und das war gegen den Prodomogedanken. Und da es blad dunkel wurde und uns die niedrigen Temperaturen des Tages bereits in den Knochen steckten, brachen wir auf.

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Wettervorhersage für den Tag:



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Ja es war KALT ! Aber schön - wir freuen uns schon auf ein baldiges Wiedersehen mit unseren Freunden aus Berlin. Mir hat dieser eisige Tag prompt eine Erkältung beschert... na ja
Teilnehmer der Veranstaltung - 15 Roller - 3 Frauen - 14 Männer. Dies war die Anreiseroute der Hamburger : Dies war die Anreiseroute der Berliner: Dies war die Berliner Rückreise Route der gemeinsamen Ausfahrt: Route der Hamburger Rückfahrt:

Die Teilnehmer und Ihre Roller:
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zum grösser sehen klicken....

3. Oktober 2010

Was ist ein Prodomofahrer ?

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Im Vorfelde des Berichtes über den ersten Weltkongress der Prodomofahrer in Braunschweig am 2./3. Oktober 2010 , muss ich hier erstmal dem geneigten Leser erklären , wie es zu dem Verband der Prodomofahrer kam. Auf dem Vespatreffen zu Ehren des 60. Geburtstages des Vespaclubs Hamburg hat Spiegel online einige Teilnehmer des Treffens zu seinen Rollern und den Ausfahrten und Touren befragt, die sie damit unternehmen. Die Antworten wurden dann in einem Interview in Spiegel online veröffentlicht. Einer der Befragten hat sich dabei abfällig über Vespafahrer ausgelassen, die den Typ verkörpern wie er in der Prodomo Werbung zu sehen ist - gepflegt, mit Anzug, geputztem Roller, das Gegenteil eines Schraubertypen, der sich auf Treffen betrinkt und dabei das ganze Wochenende in seiner Kutte rumläuft, die noch nie eine Waschmaschiene gesehen hat, genausowenig wie das Pflegen von Umgangsformen, das nehmen einer Dusche und Kulturellen Anspruch an das Progamm.
Klischee traf also Klischee und hat im Vespaforum eine Diskusion für und wieder Automatikrollerfahrer, Schaltrollerfahrer, Anreisen zu einem Treffen mit dem Auto, Übernachtung im Hotel usw. und die Frage nach dem Image jeglicher Gruppen ausgelöst.
Einige haben sich auf Grund dessen spontan über dieses Schubladendenken amüsiert und sich nur so zum Spass als
" Prodomofahrer" betitelt und geoutet. Das Thema wurde weitergesponnen und so entstanden nach und nach Satzungen, ein Logo und jeder der " beitreten " wollte konnte sich einen " Titel " verleihen.
Auf die Schnelle sind so im Nu 40 Personen zusammen gekommen, die sich als " Prodomos " bezeichneten und dies auch Ihrer Signatur trugen.
Und was machen Menschen wenn sie Gleichgesinnte gefunden haben ? Sie wollen sich mit Ihnen treffen und so wurde die Idee zum ersten Weltkongress der Prodomofahrer geboren.

Hier der Teil des Zeitungsartikels der
"Prodomos" ins Leben rief:


Oliver Jean kann zu solchen Erzählungen eher weniger beisteuern. Der Österreicher aus der Steiermark hat zwar die weiteste Anreise zum Jubiläumstreffen des Hamburger Vespa-Clubs zurückgelegt - doch 1000 der insgesamt 1200 Kilometer per Lkw. Seine Vespa PX 125 Ultima steht daher wie aus dem Ei gepellt da, funkelnd und strahlend. "Da sind Chromanbauteile für etwa tausend Euro drangebaut", sagt Jean. Außerdem sagt er, dass der Roller noch nie Regen gesehen habe und überhaupt in zwei Jahren erst 4200 Kilometer gelaufen sei. Jean: "Wenn ich nach Rimini will, nehm' ich eh das Auto."
Die Scooter-Szene dreht auf - bis hin zur Lachgaseinspritzung Hartgesottene Rollerfahrer schütteln nur den Kopf, wenn sie so etwas hören. Und Atze vom Scooter-Club "Piratos" in Voerde am Niederrhein hat den Satz gehört. "Natürlich fährt ein Rollerfahrer auf dem Roller nach Rimini, was denn sonst", schnaubt er. Atze fährt derzeit allerdings erst mal gar nicht, ein Rollerunfall auf der Autobahn zwingt in vorübergehend in den Campingstuhl, wo er sozusagen passiv am Vespa-Treffen vor den Toren Hamburgs teilnimmt. Er zählt sich zur inoffiziellen Vespa-Szene, die etwas verächtlich auf die "Prodomo-Fahrer - eben solche Typen wie in der Werbung" schaut, wie Atze erklärt. Vielmehr gehe es um Ska- und Soulmusik, um die Scooterrun genannten Treffen, um das Drum und Dran eben. Die Roller werden gestrippt, lackiert, verändert - auf jeden Fall umgebaut und meist auch schnellergemacht. Atzes persönlicher Rekord? "Bei 150 hab' ich Gas weggenommen, eine Vespa ist nicht für solche Geschwindigkeiten gemacht", sagt er. Ein Clubkamerad jedoch sei da anderer Meinung und experimentiere gerade mit einer Lachgaseinspritzung.


Dies ist die Satzung der Prodomisten:

Der Prodomo-Fahrer

* nennt ein Fahrzeug der Marke Vespa sein Eigen und fährt dieses regelmäßig selbst (ob mit automatischem oder Schaltgetriebe, ist ohne Bedeutung)
* nimmt an diesem Fahrzeug keine Veränderungen vor, die leistungssteigernd wirken und lässt solche Veränderungen auch nicht von Dritten vornehmen (Nein zum Roller-Doping)
* lässt an diesem Fahrzeug regelmäßig Veränderungen vornehmen, die das optische und akustische Erscheinungsbild verbessern * besitzt kein Werkzeug und kennt demzufolge keine schwarzen Fingernägel (Ausnahmen bestätigen die Regel - siehe Topcase-Ersatz, etc.pp.)
* hat Sinn für Ästetik (zb. Fahrstil, schöner Musik usw.)
* rasiert sich wenigstens einmal pro Woche (nass oder trocken) - für Prodominas gilt adäquates (fragt mal adagio)
* besitzt neben seinem Vespa-Roller auch einen eigenen Deo-Roller, weiß, wie man ihn bedient und tut dies täglich
* kommt in jeder "Disco" durch die Gesichtskontrolle
* bewahrt auch nach dem 10 ten Bier noch Haltung...wenn möglich
* ist an exzessiven Gelagen jedoch im allgemeinen wenig interessiert
* erkennt Ska ausdrücklich als Musik an
* ächtet Zeltplätze als Frühstadium der Evolution
* darf zu Treffen auch mit Zug oder Auto anreisen
* spricht zumindest eine Sprache ---snip---
* trinkt gerne guten Café gleich welcher Marke
* fährt mit seiner Vespa (auch) in Anzug (und Krawatte) - für Prodominas gilt adäquates
* trinkt gerne guten Wein

Dies sind die Mitglieder des Prodomo Verbandes zu sehen auf einer Karte, Standorten und Titeln. 




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So wurde der zentrale Ort ermittelt , wo das Treffen stattfinden soll - aber es kam anders. Da unser " Präsident" aus Braunschweig stammt , haben wir beschlossen dort unseren ersten Weltkongress steigen zu lassen.....

ZENTRALES PRODOMO-TREFFEN 2010 - 2. und 3. Oktober - Braunschweig

Bilder:

Link zu www.gran-turismo-s.de

Als Termin wurde also der 2/3. Oktober auserkohren und das Treffen sollte in Braunschweig stattfinden. Auch wenn sich die Temperaturen der jahreszeit gemäss verhielten haben sich doch 19 ehrwürdige Mitglieder des Verbandes auf den Weg nach Braunschweig gemacht , um dem Rollerfahren un dem Kaffeetrinken zu fröhnen, davon 3 Hamburger. Wir trafen uns am frühen Morgen des 2. Oktober vor Sonnenaufgang, nahmen noch einen schnellen Schluck aus der Thermoskanne , bevor es gen Süden ging. Nach einer Stunde machten wir Rast um ein Zweites - mein erstes Frühstück einzunehmen. Wir Hamburger waren aber bei weitem nicht die mit der weitesten Anreise - er kam aus der Gegend von München. Schon verrückt so eine Strapaze wegen eines Treffens zum Kaffeeklatsch

Anreiseroute der Hamburger Wir treffen pünktlich um 11 Uhr in Braunschweig ein - die Münchner, Berliner und die anderen warten schon und es geht in das Cafe zur Stärkung und einen Prodomo - 3. Frühstück. Bald darauf wird aufgebrochen - Braunschweiger Löwen besichtigt , Heinrich und Mathide besichtigt und ein Gruppenfoto am Schloß Richmond gemacht und dann geht es los auf Tour. Unser Präsi hat sich für uns etwas schönes ausgedacht - Es folgt eine 70minütige Landstrassen-Tour in den Harz mit Stop in Zilly beim Bikermuseum http://www.harzer-bike-schmiede.de/ .

Dort gibt es das grösste Motorrad der Welt zu sehen - gebaut aus einem Panzermotor - Nach dem Besuch gehts weiter nach Bad Harzburg zum Tanken, danach dann zum Torfhaus zur Kaffee- und Zigarettenpause mit Blick auf den Brocken, den höchsten Berg der DDR.

Anschliessend fahren wir über Harzer Landstrassen gemächlich Richtung Okertalsperre zum Windbeutelkönig, bisserl Kaffee und Kuchen - der Windbeutelkönig - http://www.windbeutel-paradies.de/ dort genemigen wir uns einen "Prodomo" bevor sich die Gruppe der " Autofahrer" nach Hause verabschiedet und wir weiter fahren - über Serpentinen zurück nach Goslar zum Tanken- zu dem Haus des Präsies, wo uns seine Frau bereits mit einem Topf Chili con Carne erwartet. Nach einer Stärkung machen wir das Braunschweiger Nachtleben "unsicher" und fallen dann um Mitternacht ins Bett/ unsere Schlafsäcke. Meine Nacht war schlaflos und am nächsten Morgen nach einem gemütlichen Frühstück treten wir wieder die Heimreise an - bei strahlend blauem Himmel und annehmbaren Temperaturen - ganz anders als Samstag als der Nebel sich nicht lichten will, das Wetter ein Abbild meiner Seele ist und wir auf dem Brocken die Hand vor Augen nicht sehen können.

Hier nun einige Impressionen des Tages. Es war anstrengend physisch und mental - ich stand an meiner persönlichen Grenze an diesem Wochenende -, aber auch irgendwo schön - ich wurde weitestgehend aufgefangen - abgelenkt, auch wenn ich das Wochenende trotzdem nicht wirklich geniessen konnte - aber das steht auf einem anderen Blatt.

Wettervorhersage des Tages

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29. August 2010

Heidetreffen in Celle 27.-29.08.2010

Das Heidetreffen in Celle ist jedes Jahr eines der Höhepunkte der Vespatreffen. Das Heidetreffen hat seinen ganz eignen Charm und so reisen viele aus ganz Deutschland an, um dabei zu ein.
Der Vespaclub Celle hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Clubs - er darf das Clubhaus des Schützenvereins in Walle nutzen. Dieser Saal hat die ideale Grösse um 250 Menschen zu verköstigen, einen grossen Parkplatz für die Roller, einen angrenzenden Fussballplatz zum Zelten und dazugehörende Duschen, um sich zu erfrischen. Auch für das Wohl der Kinder ist gesorgt. Diese werden das ganze Wochenende liebevoll hinter der Halle beschäftigt und können, so ohne bei den Abstürzen ihrer Eltern dabei sein zu müssen, ihren Spass haben.

Anders als letztes Jahr schüttet es bereits seit Tagen wie aus Eimern. Und obwohl ich meine Mutter zu Besuch habe, möchte ich auch dieses Jahr wieder umbedingt dabei sein und sei es nur um mich von meinem privaten Waterloo abzulenken. Nale hat bereits ihre alseits berühmt berüchtigte und selbstgemachte Kirschbole angekündigt und ich habe mich mit zwei Flaschen Sekt und Erdnussflipps eingedeckt , die ich dem Gelage beisteuern möchte. In meine neue Regenhose gekleidet über meiner wasserdichten Motorradjacke noch eine Regenjacke gezogen, trage ich meine Sachen hinunter zum Roller, den ich zu Schutz unter den Baum gestellt habe. Verzweifelt versuche ich meine Sachen zu verstauen, ohne dass sie vom ströhmenden Regen durchweicht werden. Vergeblich - der Baum hilft nichts - im Gegenteil die Tropfen sind fast grösser als im Freien. Also ich nun endlich starte, ist mein Kopf bereits klitschnass, die Handschuhe sind durchweicht und die Sicht ist gleich null. Ich bin mit Michael am Hauptbahnhof verabredet und stehe nun bereits auf dem Weg dorthin seit 45 Minuten im Stau. Das Wasser von oben sammelt sich zwischen meinen Beinen und ich habe bereits jetzt das Gefühl,es geht durch und ich sitze in einem Eiskübel. Als ich endlich am Bahnhof ankomme, bin ich bereits mit den Nerven ziemlich runter - da viel zu spät - ich bin durch und wir sind noch nicht mal losgefahren. Wir nehmen die Strecke über die Autobahn, doch weder das Verkehrsaufkommen noch das Wetter wird besser. Dies ist meine mit Abstand nässeste und damit kälteste Fahrt, die ich bisher gemacht habe. Das Wasser läuft in die Schuhe, ich sitze im Nassen und das Waser lässt sich in Bächen aus den Handschuhen wringen, als wir kurz vor dem Ziel an der Tankstelle halten. Die Handshuhe haben ihre Farbe an meine Hände abgegeben - braun - sieht toll aus und geht nur schwer wieder weg. Aber nicht nur die Hände, sondern auch meine beige Regenjacke ist voller brauner Brühe.

Als wir endlich angekommen sind , wird das Wetter besser - juhu - ich stürme mit meiner Tasche erstmal zum Umziehen, alles was ich anfasse nimmt die schöne braune Farbe an und die Hälfte meiner Sachen sind durchweicht vom Regen. Ich schäle mich mühsam aus einen Sachen - ich bin bis auf die Unterhose durch - die Cevlarjeans brauchen bestimmt bis Sonntag zum trocknen selbst auf der Heizung und ich bin froh , dass ich immer etwas mehr dabei habe, als man brauchen würde. Heute macht sich das bezahlt. Trocken gelegt, melde ich mich an, geniesse den ersten Heidebrand, der mich wieder durchwärmt und baue, bevor es dunkel wird, erstmal mein Zelt auf, damit ich zu später Stunde, nur noch hineinfallen brauche. Gott sei Dank ist es dafür nun einmal für eine halbe Stunde Regenfrei.

Zur Stärkung noch ein Schnitzelbrötchen, das auch als Unterlage für die Kirschbole von Nale dienen muss. Ich werde dem Alkohol dieses Wochenende ein wenig aus dem Weg gehen, hab ich mir vorgenommen. Meine Stimmung ist eh schon melacholisch genug und das Wochenende wird daher anstrengend genug - Haltung bewahren wird meine Devise. So halte ich mich also zunächst an Spezi und Bier und stosse erst zu später Stunde zur Bolenrunde dazu und werfe einen Blick in die Heidebar, wo sich die Leute mit Wodga/ Ahoibrause abschiessen - daran hab ich noch vom letzten Jahr so meine Erinnerungen. Obwohl es recht kalt ist, sehen viele die ganze nacht draussen und unterhalten sich. Ich pendle immer mal wieder hinein um mich aufzuwärmen, alles amusiert sich un geniesst die Gespräche , mit den Kumpels , die man tielweise lange nicht gesehen haben. Viele sind jetzt schon wehmütig, da die Saison nun so langsam zu Ende geht und es sicherlich lange dauern wird , bis man sich wiedersieht - zumal die, die von weiter weg kommen.

Der nächste Morgen beginnt mit einem leckeren Frühstück , bevor der Koso nach Celle aufbricht. Dort angekommen, genehmigen wir uns einen schönen Kaffee zum Aufwärmen, bevor es dann nach 2 Stunden zurückgeht. Diese Zeit braucht mein Paul aber auch - immer noch die Benzinpumpe - na ja.

Am späten Nachmittag findet, wie jedes Jahr, bei zunehmend schönem Wetter das Geschicklichkeitsrennen statt. Für alle eine willkommene Abwechslung, bevor der Abend mit dem Galadinner und der Pokalvergabe endet.
Ich nehme den Polal für den VFCD entgegen und zu später Stunde lege selbst ich noch eine flotte Sohle aufs Parkett.
Der Rest dieses Abends nur für mich eine Geschichte.

Wer den Pokal für das zerknittertste Gesicht gewonnen hat, steht am Sonntag morgen noch nicht fest - ich gehöre sicherlich dazu. Wortkarg sitzen manche Leute Sonntag am Frühstückstisch und wollen, so wie ich, möglichst nicht angesprochen werden. Der ein oder andere wird vom Zelt direkt in den Transporter verfrachtet und die anderen packen nun so langsam ihre Sachen um die Rückfahrt anzutreten.

Als eine der letzten verlassen wir den Platz und ich habe das Glück mein nasses Zelt nicht wieder mitnehmen zu müssen - ich darf es im Auto nach Hamburg zurücksenden. Ich erhalte es Tage später trocken und wohlverpackt zurück. Es lebe das Auto und Bengt !

Es war ein Heidetreffen, wie man es kennt viel lachen, viel reden, viel Spass haben und wir werden uns hoffentlich 2011 dort alle wiedersehen.

Viel Spass bei den Impressionen :

14. August 2010

Fahrsicherheitstraining mit Hindernissen

Ich habe mich schon lange gefreut, mich mit meinem Roller auf den Weg nach Lüneburg zu machen um endlich meinen Gutschein für ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC einzulösen. Gestern abend haben mich die Wettervorhersage dazu gebracht, meine Ausrüstung um sämtliche Regenklammotten zu erweitern. Doch als ich heute morgen aufstehe, ist von dem vorhergesagten Wetter keine Spur mehr. 25 Grad und Sonnenschein. Aber ich traue dem Frieden nicht und nehme alles mit, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Was mir jedoch mehr Kopfzerbrechen bereitet, ist meine immer noch defekte Benzinpumpe, von der ich noch nicht wirklich weiss, wie ich sie heute den ganzen Tag überlisten soll. Sobald man den Roller ausmacht, wenn er auf Betriebstemperatur gekommen ist, benötigt er eine Stunde des Auskühlens und zwei Eimer Wasser, den man auf den Tank giesst, damit sie wieder anspringt.Das wird meinen Mitstreitern nicht gefallen und so habe ich mir überlegt den Roller heute einfach den ganzen Tag durchlaufen zu lassen. Keine Ahnung , ob ich dann mit dem Benzin hinkomme, aber was soll schon sein. Ich bin ja schon beim ADAC - !!?? - Der Weg über die Autobanh ist entspannt und ich komme rechtzeitig - eine Dreiviertelstunde vor Beginn - beim ADAC an.

Paul - meine Vespa - lasse ich laufen , auch wenn sich alle wundern. Nach den Formalitäten und dem Wechsel meiner Schuhe in richtige Motorradschuhe vom ADAC geliehen , gibt es erst Mal eine Vorstellungsrunde. Wir sind 8 Frauen unterschiedlichen Alters von ca Mitte 20-60, die jedoch eines gemeinsam haben, erst ca 1 Jahr auf dem Motorrad unterwegs zu sein. Beim Zusammentragen sind wir uns einig, was uns Schwierigkeiten macht: -langsames fahren -Kurven richtig einleiten -Handling, -am Berg anfahren -bremsen ohne ABS -Stop and go -bremsen und ausweichen usw. Als wir nun endlich nach draussen treten, steht Paul bereits eine gute Dreiviertelstunde laufend auf dem Parkplatz. Als ich herantrete sehe ich sofort , dass das Trittbrett voller Flüssigkeit ist und sich auch unter dem Roller eine Lache gebildet hat. Kühlflüssigkeit - und die Termperaturanzeige blinkt wie verrückt ! OK -der Tag ist geklaufen . So werde ich den Kurs nicht mitmachen können und stelle Paul frustriert aus. Mein Weg führt mich zurück zur Anmeldung um : - meine Werkstatt zu informieren - den ADAC anzurufen - ob ich wohl auf dem Hänger nach Hause gebracht werde -und versuche ob ich den Kurs wiederholen darf. Und nun heisst es warten und Kaffee trinken, bis der ADAC eintrifft. Nach einer Stunde trifft endlich der ADAC-Helfer ein und ich habe die Zeit damit verbracht, den anderen beim Fahren zuzuschauen. Bei einem Telefonat vermutet mein Vespahändler, dass das Relais für die Lüftung kaputt ist und deswegen nicht kühlt und auch manchmal stinkt. Nun gut, ich hoffe auch das wird dann bei der nächsten Gelegenheit repariert sein - spätestens wenn die neue Pumpe kommt. Der eintreffende ADAC Mensch sieht mich mitleidig an und fragt was kaputt ist. Dann schraubt er seelenruhig den Deckel zum Kühlflüssigkeitsbehälter auf und schüttet einfach Wasser nach, nicht ohne mich zu belehren, dass da gelegentlich Frostschutz rein muss. Eigentlich könnten sie jetzt weiterfahren, meint er, aber ich sage, der Kurs ist ja bereits halb vorbei. Wir tauschen einige Erfahrungen bezüglich, Hitze im Zusammenhang mit Benzinpumpen aus, und er erzählt mir , wie fast jeder , dass er auch mal eine Vespa hatte - wer nicht - und fährt dann von dannen. Das Wetter und der Tag ist für mich aber zu schön, um jetzt schon nach Hause zu fahren, und so beschliesse ich, noch einwenig da zu bleiben und den anderen zuzuschauen. Schliesslich kann man hier genausogut wie überall anders seinen Kaffee in der Sonne trinken und hat noch einwenig Gesellschatft - Beipielsweise von den netten Männern die ihre Frauen hergebracht haben und nun darauf warten, dass der Kurs zu Ende geht. So dastehend und mich mit den Jungs unterhaltend, hören wir auf einmal einen Schlag und ein Krankenwagen in Richtung Gelände losfahren.




Einer der Jungs ist plötzlich ganz panisch und glaubt , dass es seine Freundin sei, die es da zerlegt hat und er rennt los - Richtung Unfallort. Doch Fehlalarm, es war eine andere Person. Wenig später wird diese am Arm über den Platz geführt. Ein anderer bringt Ihre Virago zurück zum Parkplatz. Der Lenker ist verbogen, hat einen Knick. So kann und darf sie nicht mehr weiterfahren. Anne, die verunfallte Frau kommt zu mir an den Tisch und braucht nun erstmal einen Kaffee, bevor sie es ihrem Mann sagt und den ADAC anruft , der noch vor wenigen Minuten wegen mir hier war. Am meisten ärgert sie, dass sie den Kurs nun nicht mehr beenden kann, aber auch eine kleine Rippenprellung , die sich sich zugezogen hat, schmerzt sie. Als ich sie einwenig beruhigt habe, beschliessen wir erstmal abzuwarten , was der ADAC sagt und den Kaffee und das Wetter zu geniessen und dann uns das Mittagessen Buffet schmecken zu lassen, das wir sowieso schon bezahlt haben. Unvermittelt tritt ein Mann an unseren Tisch und schlägt uns vor, einen oder uns beide mit seinem Transporter nach Hause zu bringen , wenn alle Stricke reissen - wir sind verblüfft, welche Hilfsbereitschaft unter den Bikern herrscht. Das habe ich diese Jahr auch schon öfter mit Freuden feststellen dürfen. Wir unterhalten uns sehr angeregt , als die restliche Frauengruppe zum Essen kommt und uns ihre Fahrerlebnissse auf dem Platz erzählt. Da taucht auch schon Annes Mann auf, um sie abzuholen. Nun ist alles gut . Das Motorrad wird vom ADAC gebracht und wir brechen gemeinsam auf und machen uns auf den Heimweg. Ein Stück werde ich noch von den Beiden eskortiert bis wir vor dem Elbtunnel in einem mächtigen Stau stecken. Ich fahre ab, damit Paul nicht wieder heiss wird und nehme die mir bekannten Schleichwege durch den Hafen. Es war ein schöner Tag. Ich habe nette Frauen kennen gelernt und erfahren , dass ich nicht die einzige bin , die mit diesem Alter noch ein Greenhorn auf dem Zweirad ist. Leider hat der Tag sein Ziel verfehlt und ich werde den Kurs wohl dieses Jahr nicht wiederholen können. Die Saison ist bald vorbei und die Kurse ausgebucht. Ich hoffe auf nächstes Jahr und weiss nicht ob es mit über 10000 gefahrenen km noch Sinn macht ,einen Einsteigerkurs zu machen. Aber man lernt ja nie aus ... was man in so einem Kurs nun wirklich macht... erfahrt ihr also demnächst....